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![]() ![]()  | Die Geschichte des Carl-Ramsauer-Preises A) Vorbemerkung B) Wer war Carl Ramsauer? C) Stiftung des Carl-Ramsauer-Preises durch die AEG Die AEG als großes Industrieunternehmen hatte ihren Sitz und ihr Forschungszentrum in Berlin. Im April 1988 feierte das AEG-Forschungslabor seinen 60. Geburtstag – es war wie bereits im Abschnitt B erwähnt am 1. April 1928 gegründet worden. Anlässlich dieses Festaktes beschloss die AEG, jährlich einen Preis mit folgendem Ziel zu stiften: „Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Übergänge von der Industrieforschung zur Institutsforschung und zurück bestehen, die den wissenschaftlichen Austausch zwischen unterschiedlichen Instituten ermöglichen. Um diese enge Verbundenheit mit der wissenschaftlichen Arbeit zu unterstreichen und um deutlich zu machen, daß in unserer Gesellschaft Leistung anerkannt werden muss, hat der Vorstand der AEG beschlossen...“. Der Namensgeber für diesen Forschungspreis lag auf der Hand: Carl Ramsauer. Er war schließlich der erste Direktor des AEG-Forschungslabors. Mit dem Preis ausgezeichnet wurden je zwei junge Nachwuchswissenschaftler (aufgrund ihrer herausragenden Dissertationen) auf dem naturwissenschaftlich-technischem Fachgebiet der beiden Universitäten in Berlin-West, der Freien Universität Berlin (FUB) und der TUB. Somit wurden erstmals 1989 vier Preise, dotiert mit jeweils DM 10.000, vergeben. Unmittelbar nach der Wiedervereinigung wurde auch die Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) mit einbezogen, so dass 1991 insgesamt 6 Preise für herausragende Dissertationen vergeben werden konnten. Die Auswahlkommission wurde vom AEG-Forschungslabor unter der Regie von Dr. Lehmann geleitet. Ihr gehörten die entsprechenden Fachvertreter der Universitäten an, z. B. der frühere Präsident der TUB, Prof. Kutzler. An der FUB gab es keine naturwissenschaftlich-technischen Fakultäten, so dass hier einzelne Professoren der Physik an der Auswahlkommission beteiligt waren (Professoren K.-H. Bennemann, W. Brewer und K.-H. Rieder). Neben der festlichen Preisverleihung richtete die AEG auch jeweils ein großes Abendessen mit den Preisträgern aus, welches die Kommunikation zwischen der Industrie- und der Universitätsforschung sehr förderte. Mitte der 1990er Jahre ging der AEG-Konzern in die Daimler-Benz AG über. Von dort wurde die Preisausrichtung an ein Tochterunternehmen, der TEMIC Telefunken, in Nürnberg übergeben. Dieses Unternehmen teilte den drei Universitäten jedoch mit, dass es 1999 den Preis zum letzten Mal ausrichten wolle und danach keine weiteren Preise gestiftet werden könnten. Als Begründung wurde angegeben, dass sich die Geschäftsschwerpunkte des TEMIC-Konzerns geändert hätten. Über einen Zeitraum von 10 Jahren hatten sich seither junge Preisträger über die hohe Preisdotierung freuen können. Viel mehr ins Gewicht fiel aber, dass der Carl-Ramsauer-Preis inzwischen bereits ein beachtliches wissenschaftliches Renommee gewonnen hatte. Viele Preisträger aus diesen ersten 10 Jahren haben bis heute leitende Stellungen in der Industrie oder an Universitäten und Forschungseinrichtungen erhalten. Es war daher sehr bedauerlich, dass sich die deutsche Industrie aus dem Sponsoring für Nachwuchswissenschaftler in den Fachgebieten Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften zurückzog. D) Weiterführung durch die PGzB K. Baberschke, im Dezember 2010  | |