Home
Kalender
Preise
Veranstaltungen
MvL-Kolloquium
BPK im Magnus-Haus
Karl-Scheel-Sitzung
Besichtigungen
Sonderkolloquien
Physik in Berlin
Die PGzB
Archiv
Impressum



Thu, 16-02-2006, 18:30 Uhr

Wie wird das Kelvin „universell“?

Dr. Wolfgang Buck
Physikalisch-Technische Bundesanstalt, Institut Berlin
vollständiger Text


Heute sind präzise definierte und einheitlich darstell­bare Einheiten eine unverzichtbare Voraus-setzung sowohl einer im globalen Maßstab ar-beits­teiligen Industrie wie einer weltweit kooperie-renden Wissenschaft. Daher wurde 1960 das in-ter­nationale Einheitensystem „Système Internationale d’Unités“ eingeführt. 1967/68 wurde die heute gültige Definition des Kelvin festgelegt: „Das Kelvin, die Einheit der thermodynamischen Temperatur, ist der 273,16te Teil der thermodynamischen Temperatur des Tripelpunktes des Wassers.“ Diese Definition ist somit an eine als stabil angesehene Eigenschaft einer bestimmten – auf der Erde zugegebenermaßen weit verbreiteten – Substanz geknüpft. Aufgrund genauer Untersuchungen hat sich aber ergeben, dass die Temperatur des Wassertripelpunktes sowohl von der Isotopenzusammensetzung als auch von Verunreinigungen abhängt. Daher laufen von der PTB angestoßene international angelegte Experimente, das Kelvin – wie beim Meter durch die Vakuumlichtgeschwindigkeit bereits geschehen – künftig durch die Festlegung einer anderen Naturkonstanten, der Boltzmann-Konstanten, und damit ohne den Rückgriff auf das Wasser neu zu definieren.